Osteopathie

Osteopathie ist eine Sammlung von manuellen Verfahren zur Diagnostik und Therapie, die auf den von A.T. Still formulierten Grundprinzipien (s.u.) basieren.
In der Osteopathie wird die Selbstheilungskapazität des Organismus durch Verfahren der Manuellen Medizin unterstützt und angeregt. Dabei werden überwiegend sog. „weiche Techniken" angewandt.
Impulstechniken, ähnlich denen der Chirotherapie, finden sich ebenfalls in der Osteopathie, haben sich aber zu einer eigenständigen Methode entwickelt. Durch Osteopathie erreichen wir eine Einflussnahme auf den gesamten Organismus durch Wiederherstellung der körpereigenen Homöostase und des Gleichgewichts der Gewebe und Organsysteme.

Grundprinzipien der Osteopathie

  1. Im Menschen besteht eine dynamische Wechselbeziehung zwischen Körper, Geist und Seele.
  2. Eine Eigenschaft dieser dynamischen Wechselwirkung besteht in der Kapazität des Körpers
    zu Selbstheilung und Selbstregulation. Es gibt viele innere und äußere Einflüsse, die diese
    Kapazität schwächen und auf diese Weise die Entstehung einer Krankheit begünstigen
    können. Das Muskuloskeletale System spielt bei dieser Kapazität zur Selbstheilung und
    Selbstregulation eine außerordentlich bedeutsame Rolle im Sinne des integrierenden Faktors.
  3. Struktur und Funktion beeinflussen einander wechselseitig. Nur ein harmonisches
    Zusammenwirken aller unterschiedlichen Strukturen mit ihren spezifischen Funktionen lässt
    den Körper optimal und uneingeschränkt funktionieren.

Grundprinzipien für die Behandlung eines Patienten

  1. Eine vernünftige Behandlung basiert auf den oben genannten Prinzipien der Osteopathie und
    muss „evidence-based" (wissenschaftlich bestätigt) sein.
  2. Mittelpunkt einer Behandlung ist immer der Patient.
  3. Der Patient muss die primäre Verantwortung für seine Therapie und seine Gesundheit übernehmen.
  4. Alle Heilmethoden, die die Selbstheilung und Selbstregulation unterstützen, versuchen, an den Ursprung des Leidens vorzudringen, die Individualität des Patienten mit einbeziehen,
    einer Krankheit vorbeugen und die Gesundheit fördern, werden von der Osteopathie begrüßt.

Teilbereiche der Osteopathie

Osteopathie sieht den Mensch als Einheit. Diese Einheit wird aus verschiedenen Perspektiven diagnostiziert und therapiert. Sie besteht im Wesentlichen aus 3 Bereichen, die untrennbar
miteinander verbunden sind. Jedem Bereich sind bestimmte Teile des Organismus zugeordnet.

  1. Strukturelle Osteopathie (Osteopathie der Stütz- und Bewegungsapparates)
    Ziel hier ist die Verbesserung oder Beseitigung von artikulären, muskulären und myofaszialen Dysfunktionen, die oft in Verkettungen im Körper vorkommen. Nach einer umfangreichen Untersuchung, werden einzelne Techniken oder Kombinationen von Techniken, z.B. Counterstrain, Muskel-Energie, Myofasziale Auflockerung, Facilitated Positional Release oder Still-Techniken angewendet, um den Körper in sein Gleichgewicht zu bringen.
  2. Viszerale Osteopathie
    Ziel ist hier die Verbesserung von Motilität und Mobilität der inneren Organe, die primär durch Traumata oder sekundär nach einen unzureichenden Kompensationsversuch des Körpers dysfunktionell geworden sind. Viszerale Techniken werden angewandt, um diese Beeinträchtigungen
    aufzulösen. Über Verbindungswege zwischen inneren Organen und Bewegungsapparat (viszero-somatische Reflexwege) können auch Erkrankungen des Bewegungsapparates beeinflusst werden.
  3. Kraniosakrale Osteopathie
    Ziel hier ist eine Normalisierung des kraniosakralen Systems, das eines der wichtigen Regulationssystems im Körper ist. Eine eingeschränkte Motilität des Zentralnervensystems spielt bei
    vielen Schmerzsyndromen eine große Rolle. Nach einer präzisen Untersuchung des Schädels und Sakrums wird, durch Anwendung kraniosakraler Techniken, der kraniosakrale Rhythmus (cranial rhythmic impulse, CRI) verstärkt und verbessert. Dies führt zu einer Besserung des gesamten
    Organismus.

Weitere Informationen zur Osteopathie unter www.daao.info.